Was sind Wechseljahre

Die Zeit, in der sich der Körper noch einmal umbaut.

Zunächst einmal sind die Wechseljahre etwas vollkommen Natürliches im Lebenszyklus einer Frau.
Sie sind keine schlimme Krankheit oder ein unumkehrbare Symptom.
Die Wechseljahre sind nicht mehr als ein wichtiger Lebensabschnitt in ihrem Leben, so wie auch ihre Pubertät es war.

Erinnern Sie sich noch als Kind, wie ihre Eltern oder Bekannte von der Pubertät wie von einem Thriller sprachen, aber letztendlich war es doch auch etwas Schönes oder?
Ähnlich verhält es sich mit den Wechseljahren.
Natürlich hören sich die Fachbegriffe „Ovarialinsuffizienz“,  „Klimakterium“ oder „Menopause“ etwas unbehaglich an, jedoch sind es nur Begriffe, die eine Phase ihres Lebens benennen.
Sie haben bestimmt auch schon von den unangenehmen Symptomen gehört, die die Wechseljahre mit sich bringen, wie z.B. „Hitzewallungen“ oder „Innere Unruhe“.
Das muss aber nicht zwangsläufig sie betreffen.
Statistisch gesehen, leiden 70% der betroffen Frauen an Wechseljahr bedingten Symptomen.
70% mag für Sie eine hohe Zahl sein, jedoch gehören Sie vielleicht zu den glücklichen 30% ohne Beschwerden, die die Wechseljahre mit sich bringen.

Was sind Wechseljahre

Die Wechseljahre sind vergleichbar mit der Pubertät.
Es findet ein Umbau in der Funktion der Gebärmutter statt.
Bei den natürlichen Wechseljahren hören die Eierstöcke auf die Hormone Östrogen und Progesteron zu produzieren.
Östrogene, vor allem Estradiol, werden bei geschlechtsreifen Frauen in den Eibläschen (Follikeln) der Eierstöcke gebildet.
Der Estradiolspiegel im Blut schwankt bei jungen Frauen zwischen ca. 20 pg/ml während der Menstruation und bis zu 400 pg/ml  während des Eisprungs.
Wenn die Follikel im Eierstock verbraucht sind, erlischt die Östrogenproduktion aus dem Eierstock und der Körper stellt den Eisprung ein. Geringe Mengen von männlichen Hormonen, die Frauen auch bilden, werden jedoch weiterhin im Eierstock produziert.
Die Umstellung des Hormonspiegels im Körper bedeutet, dass die Gebärmutter sich nicht mehr jeden Monat auf die Schwangerschaft vorbereitet, weshalb auch die Periode aussetzt.
Mengen von männlichen Hormonen, die Frauen auch bilden, werden jedoch weiterhin im Eierstock gebildet.

Der Schwankende Hormonhaushalt kann unangenehme Folgen haben

Durch den Schwankenden Hormonhaushalt können Symptome begünstigen, wie z.B. Hitzewallungen, innere Unruhe, Depressionen und Osteoporose um nur einige zu nennen, jedoch gibt es Mittel gegen die Symptome, wie ein gesunder Lebensstil, pflanzliche Präparate (Phytoöstrogene) und die umstrittene Hormon Ersatz Therapie.

Wechseljahre lassen sich in Etappen aufteilen

Die Veränderungen im Körper treten nicht plötzlich auf,  Diese Abnahme der Funktion der Eierstöcke tritt nach und nach auf.
In der Regel beginnt der Prozess zwischen dem 37. und dem 45. Lebensjahr. In dieser Zeit spricht man von der Prämenopause.

Prämenopause

Die Prämenopause ist die erste Phase der Wechseljahre.
In der Prämenopause wird das Gelbkörperhormon Progesteron immer weniger.
Um die Progesteronbildung zu steigern wird in der Hirnanhangsdrüse meistens vermehrt Follikel-Stimulierendes-Hormon (FSH) ausgeschüttet.

Am Anfang der Prämenopause steht häufig eine Verkürzung der Periodenzyklen.
Drei Wochen Zyklusdauer sind in der Regel normal, aber die Verkürzung kann auch weniger deutlich ausgeprägt sein.

Besonders kurze Zyklen deuten darauf hin, dass kein Eisprung stattfindet.
Bei den meisten Frauen werden die Eisprünge in dieser frühen Phase der Wechseljahre unregelmässig, das heisst, es gibt Zyklen mit und welche ohne Eisprung.

Auch die Zykluslänge und die Blutungsdauer schwankt häufig im Verlauf der Prämenopause, daher kann man oftmals nicht bestimmen wann die Menstruation einsetzt.

Perimenopause

In der Prämenopause, nimmt die Produktion des Geschlechtshormons Progesteron langsam ab.
In dieser Zeit treten immer noch Blutungen auf. Diese werden jedoch unregelmäßiger, da nicht mehr jeden Monat ein Eisprung stattfindet.

Im Zeitraum zwei bis drei Jahren vor bis ein Jahr nach der letzten Regelblutung, also die Phase um die letzte Menstruation herum, durchschnittlich im 45. Lebensjahr.

Diese Zeit ist vor allem gekennzeichnet durch eine Hormonumstellung.

In den Jahren vor der Menopause wird die Reifung der Eizellen (Follikelreifung) im Eierstock zunehmend beeinträchtigt und der Eisprung fällt in der Folge häufiger ganz aus.

Östrogenmenge nimmt Durch die verminderte Follikelreifung zu und der Progesteron Gehalt nimmt ab.
Hierdurch wird der Hormonspiegel schwankend, das ganze System gerät aus dem Gleichgewicht und die Perimenopause setzt ein.
Die Phase der Perimenopause in der Regel auch die Zeit, in die erstmals mehr ausgeprägten Wechseljahresbeschwerden auftreten.
Typisch sind Hitzewallungen, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit und Stimmungstiefs.
Es kann auch zu häufigen Zwischenblutungen oder auch zu Postkoitalen Blutungen (Blutung nach dem Geschlechtsverkehr) kommen.
Das Durchschnittsalter von Beginn bis zum Übergang in die Menopause von in Deutschland lebenden Frauen, beträgt 46. Jahre und dauert gewöhnlich 4-5.
Die Wechseljahre können aber auch ab dem 40. Lebensjahr eintreten und  bis zum 58. Lebensjahr, andauern, jedoch spricht man in der Regel von einem Zeitraum zwischen dem 45. und  55. Lebensjahr.
Die Perimenopause endet, wenn eine Frau ein Jahr lang keine Periode hat und ihre Eierstöcke aufhören, Eizellen zu produzieren.
Dennoch kann eine Frau während der Perimenopause schwanger werden, da der Eisprung andauern könnte.

Menopause

Ab dem Zeitpunkt der letzten Menstruation bzw. Regelblutung, setzt die Menopause ein.
Wegen des starken Ungleichgewichts der Hormonhaushalts,  stellt der Körper die Produktion der Gelbkörperhormone ein, die Eizellen können nicht mehr befruchtet werden, aber das follikelstimulierende Hormon (FSH) wird jedoch weiterhin produziert.
In der Regel dauert der Prozess der Unfruchtbarkeit einen Tag an, eine Schwangerschaft ist ab einsetzen der Menopause nicht mehr möglich.

Postmenopause

12 Monate nach der letzten Regelblutung, endet Perimenopause und ein natürlicher Wechsel zur Postmenopause findet statt. Daher kann auch nur die Postmenopause Rückwirkend festgestellt werden.
Die Postmenopause zeichnet sich durch das schrittweises Verringern der Östrogenproduktion aus, bis schließlich keine Gelbkörperhormone mehr produziert werden.

Faktoren, die den Eintritt der Wechseljahre beeinflussen

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Eintritt der Wechseljahre beeinflussen können.
Zu den Faktoren, von denen man annimmt, dass sie das Alter einer Frau in den Wechseljahren beeinflussen, gehören:

  • Genetik:

Der Eintritt und verlauf der Wechseljahre, kann genetisch bedingt sein.Das heißt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Wechseljahre, sowie die ihrer Mutter verlaufen, ziemlich hoch ist.

  • Rauchen

Rauchen kann einen früheren Eintritt der Wechseljahre herbeiführen und sogar bis um 2 Jahre!

  • Fortpflanzungsgeschichte:

Frauen, die nie Kinder hatten, können früher in die Wechseljahre kommen

  • Menstruationsgeschichte:

Frauen, die während der Adoleszenz eine kurze Menstruationszykluslänge hatten, erleben die Menopause früher.

  • Ethnische Zugehörigkeit:

Hispanische Frauen durchlaufen eine natürliche Wechseljahre früher als kaukasische Frauen, während japanische und amerikanische Frauen die Menopause später durchlaufen als kaukasische Frauen.

  • Frauen die unter Diabetes mellitus Typ 1 leiden:

haben ein höheres Risiko, in die verfrühten Wechseljahre zu kommen.

  • Induzierte Menopause

„Oophorektomie“ oder „Hysterektomie“ (Entfernung der Eierstöcke) ist ein operativer Eingriff in die Gebärmutter der Frau.
Dabei werden chirurgischen  nur eines oder auch beide Eierstöcke entfernt. Dieser Eingriff ist notwendig wenn die Betroffene an Tumor Erkrankungen oder durch Hormon Überproduktion leidet. Bei den Betroffen setzt die Menopause unverzüglich nach dem Entfernen der Eierstöcke ein.

Die Wechseljahre

sind wie schon erwähnt, keine Erkrankung.
Sie können zwar unangenehme Symptome mit sich bringen, jedoch können diese Behandelt werden.
Falls Sie mehr über das Thema und erfahren möchten, über die Symptome der Wechseljahre, wie man gesunden Lebensstil pflegt und sie sich mit anderen Betroffenen oder auch Experten in diesem Bereich austauschen möchten, sind sie Herzlich eingeladen, unserer Wechseljahrsgemeinschaft bei zu treten. Wir freuen uns auf sie!

Quellen:
  • Soules MR, Sherman S, Parrott E, et al . Zusammenfassung: Phasen des Reproduktiven Alterns (STRAW). Fertil Steril . 2001; 76 (5): 874-8. [Zusammenfassung]
  • Stellungnahme: Wissenschaftliche Definitionen für die Menopause bezogene Terminologie [online]. Buderim, QLD: Australasian Menopause Society; 27. August 2002. [Zusammenfassung]
  • Michael StolbergVon der cessatio mensium zur Menopause. In: Von den „Stufenjahren“ zur „Menopause“. Das Klimakterium im Wandel der Zeit. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 24, 2005, S. 41–50, hier: S. 46–48.
  • Virtual Medical Center; 24. Mai 2018. VMC online: [Zusammenfassung]