Wie verändert sich der Sex in den Wechseljahren

Wie auf unserem Blog

in vielen Beiträgen zu lesen ist, passiert in den Wechseljahren sehr viel im weiblichen Hormonhaushalt.
Bis zur letzten Regelblutung (Menopause) nimmt der Östrogenspiegel und damit auch die Fruchtbarkeit immer mehr ab. Einigen Frauen machen körperliche Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwanken, Schwitzen oder Schlaflosigkeit zu schaffen. Und ganz definitiv geht die Zeit des Wechsels nicht spurlos an einer Partnerschaft vorbei.
Mythen über Sexualität in den Wechseljahren gibt es viele: Frauen werden zickig und haben keine Lust mehr, Frauen haben mehr Lust denn je, der Sex wird besser, wenn das Verhütungsthema wegfällt, Frauen fühlen sich weniger attraktiv mit zunehmendem Alter.

Und was davon stimmt nun wirklich?

Ein Muss – die Veränderungen ansprechen

Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, befinden sie sich oftmals in langjährigen Partnerschaften. Man kennt sich in- und auswendig, hat sich in intimsten Situationen erlebt (z.B. Geburt), und trotzdem werden die Veränderungen in den Wechseljahren meist totgeschwiegen, bestenfalls weggewitzelt.

Diese Sprachlosigkeit ist für die Beziehung jedoch pures Gift

Der Partner fühlt sich zurückgewiesen, sollte die Lust ausbleiben, unter Umständen treten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf und der Partner weiß nicht, woran es liegt, möglicherweise leidet die Frau an einer depressiven Verstimmung, welche behandlungsbedürftig ist etc. Für viele Männer sind die hormonellen Vorgänge im weiblichen Körper ein Mysterium.

Deshalb: Unbedingt reden, bevor Missverständnisse auftreten!

Oftmals kommt es auch in der Zeit der Wechseljahre vor, dass alte Beziehungen in die Brüche gehen und es zu einer neuen Partnerschaft kommt.

In diesem Fall ist es etwas leichter, da sich die neue Beziehung am Status quo orientiert, und nicht auf Erfahrungswerte im Sinne von „vor 20 Jahren machte dir genau das so viel Spaß, warum heute nicht mehr“ zurückgreift.

Östrogen hat keinen Einfluss auf das Lustempfinden

Manche Frauen glauben, es ist einfach ein natürlicher Vorgang, dass sie in und nach den Wechseljahren weniger Lust auf Sex haben, und begründen es mit Östrogenmangel.

Tatsächlich wird das weibliche Sexualhormon ab dem Beginn des Klimakteriums immer weniger gebildet, bis schließlich die Eierstöcke die Produktion einstellen, und das Östrogen nur mehr minimal vorhanden ist. Aber: Das Lustempfinden und die sexuelle Erregung werden dadurch nicht vermindert.
Der Mangel an Östrogen führt jedoch dazu, dass die Haut weniger Wasser speichern kann und auch weniger Kollagen und Elastin produziert wird. Dabei handelt es sich um Bausteine des Bindegewebes, welche für die Festigkeit und Elastizität der Haut essentiell sind.
Die Haut wird nun also spürbar trockener, Falten werden sichtbar.Diese Trockenheit wirkt sich auch auf die Schleimhäute aus, was dazu führen kann, dass der sexuelle Verkehr schmerzhaft wird.
Fakt ist – sexuelle Erregung und Zärtlichkeit sind in den Wechseljahren noch wichtiger als in jungen Jahren, damit die Vagina ausreichend feucht ist.
Wird dies nicht berücksichtigt, kann es zu Verletzungen und Entzündungen der Schleimhäute im Intimbereich kommen.Um die ausreichende Befeuchtung zu gewährleisten, gibt es in Apotheken und Drogerien ein reichhaltiges Sortiment an verschiedensten Gleitmitteln.
Wichtig ist auch, dass kein Stress oder Druck entsteht, weil es länger als früher dauert, um Erregung aufzubauen.
Ein weiterer Grund, warum die Lust in den Wechseljahren (vorübergehend) eine Pause einlegen kann, ist das veränderte Körpergefühl der Frau.
Durch die Verlangsamung des Stoffwechsels nehmen viele Frauen schneller zu als früher, Werbung und Medien präsentieren junge, makellose Körper, außerdem fährt auch das Gefühlsleben oftmals Achterbahn.
Unser Körper sollte die Zeit bekommen, die er benötigt, um sich an die Veränderungen zu gewöhnen, dann kehrt auch die Lust auf körperliche Liebe wieder zurück.

Sexleben 2.0: Es kann auch besser werden!

Haben wir das Tief erst überwunden, kann es das Sexleben durchaus positiv beeinflussen, dass das Verhütungsthema der Vergangenheit angehört. Viele Paare erleben, dass dadurch eine große Belastung wegfällt.
Natürlich spielt auch die Qualität der Beziehung eine große Rolle, denn wenn die Lust auf Sex nicht mehr zurückkehrt, kann es auch bedeuten, dass wir mit den althergebrachten Wegen nicht mehr glücklich sind.

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